Jägervereinigung Nürtingen e.V.

Antrag vom: 16.04.2024

Projektdetails

Rehkitzrettung vor dem Mähtod mit Hilfe von Wärmebilddrohnen

Verwendungszweck der Spende: Anschaffung einer Wärmebilddrohne (siehe Bild) mit Zubehör zur Kitzrettung.

Zusammenfassung: Seit dem vergangenen Jahr betreibt die Jägervereinigung Nürtingen die Kitzrettung mit Wärmebilddrohnen. Durch den Einsatz von Wärmebilddrohenen konnten im vergangenen Jahr mehr als 189 Rehkitze vor dem Mähtod gerettet werden. Die Anschaffung einer weiteren Drohne ist notwendig um bei steigender Nachfrage durch die Landwirte noch mehr Teams für die Kitzrettung bereitzustellen. Nur so können Kitze in der Wiese am  Morgen in einem begrenzten Zeitfenster in den Wiesen ausfindig gemachen werden. Nach dem Auffinden werden die Kitze in einer Kiste gesichert. Somit kann der Bauer nun sein Feld ohne Risiko abmähen. Die Kiitze werden nach dem Mähen wieder in die Freiheit entlassen und kehren zu ihrer Mutter zurück. Nicht nur Rehkitze auch Bodenbrüter können so geschützt werden. Durch die aktive Kitzrettung profitieren die Kitze, die Landwirte und alle die bei dieser Aktion mitmirken. Kitzrettung ist aktiver regionaler Tierschutz.

Neben der Drohne werden Monitor, Akkus, Stativ, Casher ect. zusätzlich beschafft, die für den Einsatz erforderlich sind.

Weitere Informationen:

Die Kitzrettung ist eine freiwillige Dienstleistung der Jägervereinigungen zum Schutz der Rehkitze vor dem grausamen Mähtod. Landwirte sind zur Fürsorge und wildfreien Flächen zur Mahd gesetzlich verpflichtet. Nur durch den Einsatz von Drohen können große Flächen in kurzer Zeit abgesucht und von Kitzen und anderen Tieren befreit werden. Somit ist allen beteiligten Personen und Tieren geholfen. Die Anforderung eines Fluges kommt von den Landwirten oder örtlichen Jägern und ist sehr stark vom Wetter zur Erntezeit abhängig. Da Landwirte auch an Samstag und Sonntag arbeiten wird auch an diesen Tagen gemäht und Flächen müssen abgeflogen werden. Bei allen Einsätzen sind sachkundige Naturschützer (Jäger) anwesend.

Warum ist die Kitzrettung notwendig:

Die Rehgeißen setzen Ende April und Mai ihre Kitze im hohen Gras. Die Kitze bleiben die ersten 4 Wochen in diesem Bereich und verstecken sich vor Freßfeinden. Sie stehen nur zum Säugen auf und schlafen den Rest des Tages im hohen Gras. Bei Gefahr ducken sich die Kitze flach auf den Boden und verharren in dieser Position, bis die Gefahr vorrüber ist. Dieses Verhalten schützt vor Fuchs, Dachs und Hund aber leider nicht vor dem Mähwerk des Landwirtes. Durch dieses Mähwerk wird das Kitz verletzt oder getötet. Durch das Aufsuchen und Sichern des Kitzes kann dies vermieden werden.

Abklauf der Kitzrettung:

Die Drohen werden von kleinen Start- und Landeflächen (40 x 40 cm) gestartet. Meist wir die Start- und Landefläche auf öffentlichen Wegen, die auch von der Landwirtschaft genutzt werden, eingerichtet. Mit der Drohne wird dann die geplante Fläche automatisch (vom Computer berechnet und geplant) oder manuell überflogen. Wird ein Wärmepunkt gefunden, wird dieser mit der Kamera aus der Luft überprüft (siehe BIlder). Sollte keine Klärung möglich sein, wird die Stelle von Helfern überprüft. Kitze werden eingefangen und in Kisten gesichert (siehe Bild). Bodenbrüter und Gelege werden mit einer Stange markiert und für den Bauern sichtbar gemacht.

Ortskundige Jäger sind als anerkannte Naturschützer immer vor Ort und können Auskünfte zu den regionalen Besonderheiten geben.

Zusätzlicher Schutz für Bodenbrüter und andere Kleintiere (z.Bsp. Hasen)

Warum gibt es zu dem Drohneneinsatz keine Alternativen

1.    Landwirte sind gesetzlich verpflichtet ihre Flächen vor einer Mahd zu überprüfen. Ist dies nicht der Fall und ein Kitz kommt zu Schaden, macht der Landwirt sich strafbar. Alternativ müsste die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen in diesen Zeiträumen unterbeleiben. Grünfutter und Ökomasse für Biogasanlagen würde fehlen. Somit müsste Futter aus dem Ausland beschafft werden (z. Bsp. Soja…,) und die der Ökostrom würde weniger.

2.    Absuchen mit Hunden ist nur am Vortag möglich. Es stehen aber nur sehr wenige Hunde bereit (Vorstehhunde). Hier besteht eine hohe Fehlerquelle (Kitze geben keine Witterung ab) und die Gefahr für andere Wildarten ist gegeben. Gelege werden nicht entdeckt.

3.    Stecken von Fahnen: Flächen müssen mehrfach begangen werden (beim Stecken und beim Entfernen der Fahnen). Auch hierbei handelt es sich um eine sehr unsichere Methode

4.    Akustische Reize reichen meist nicht aus.

5.    Nur durch den Einsatz der Drohnen direkt vor der Mahd können Kitze und Gelege von Bodenbrütern effektiv geschützt werden.

 

 

Spendenempfänger

Jägervereinigung Nürtingen e.V.
Brunnenweg 3
72622 Nürtingen

Projektsumme

6.500,00 EUR

gewährte Spendensumme

1.000,00 EUR